Schlepender Anstieg von Solarwärmeanlagen in DeutschlandNach wie vor boomt das Baugewerbe in Deutschland und immer neue Wohnungen und Häuser entstehen. Trotz dieser Tatsache und Klimazielen von Seiten des Staates ließ die Installation von neuen Solarwärmeanlagen zu wünschen übrig - dieser Meinung ist jedenfalls der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Solarwärmeanlagen in Deutschland sind keine Erfolgsgeschichte

Die wirklich guten Zeiten für die Solarthermie sind bereits mehr als einem Jahrzehnt vorüber. Im Jahr 2008 konnte die Branche mehr als 200.000 Solarwärmeanlagen in der Bundesrepublik absetzen. In den vergangenen Jahren hingegen ging es mit der Installation neuer Systeme kontinuierlich abwärts. So konnte der BSW-Solar für das Jahr 2018 lediglich 71.000 neue Solarwärmeanlagen hierzulande melden - ein neuer Tiefpunkt und noch weniger als zu Beginn der 2000er Jahre in den Zeiten des Marktaufbruchs. Im Jahr 2017 wurden immerhin noch 78.000 Systeme installiert. Der Marktrückgang beträgt gemessen an der Kollektorfläche acht Prozent. Doch woran liegt dieser Abwärtstrend eigentlich?
Eine eindeutige Erklärung für dieses Phänomen hat auch der Branchenverband nicht auf Lager. Wie der Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig in einem Interview erklärt, seien Förderprogramme von Seiten des Staates oftmals unbekannt und würden Lücken aufweisen. Zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stellt er daher die Forderung nach einer Verbesserung der Anreize. Zusätzlich nahm er auch die Politik in die Verantwortung. Seiner Meinung nach dürften Energieeffizienz und erneuerbare Energien von politischer Seite nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wie sieht es mit der Förderung aus?

Rund 2,4 Millionen Solarwärmeanlagen erzeugen in Deutschland Heizenergie umweltfreundlicher Art. Für eine solare Heizungsmodernisierung einer Immobilie beträgt der Zuschuss von Seiten des Staates in der Regel 3.600 Euro, mindestens jedoch 2.000 Euro. Sanierungsfreudige Personen, die ihre Solaranlage lediglich für die reine Bereitstellung von Warmwasser verwenden wollen, können mit einem maximalen Förderbetrag von 2.000 Euro rechnen - der Mindestbetrag liegt in diesem Fall bei 500 Euro. Die Erweiterung einer schon bestehenden Sonnenheizung wird von staatlicher Seite aus mit einer Summe von bis zu 2.000 Euro gefördert. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass das aktuelle Heizsystem eine Kollektorfläche zwischen vier bis maximal 40 Quadratmeter besitzt und schon mindestens zwei Jahre lang im Einsatz gewesen ist. Erfolgt die Nachrüstung bei einer Immobilie, die über mehr als drei Wohneinheiten verfügt, darf man sich über eine sogenannte Innovationsförderung freuen. Begünstigt werden in diesem Fall bis zu maximal 100 Quadratmeter Kollektorfläche mit einem Betrag von 200 Euro pro Quadratmeter. Bei Neubauten sehen Personen, die Solarwärmeanlagen besitzen, jedoch in die Röhre - diese werden von staatlicher Seite aus nicht gefördert.